Chiropraktik
Chiropraktik /Chirotherapie ist die Medizin der gestörten Funktion. Sie ist eine ca. 5000 Jahre alte Behandlungsform. Die erste Chiropraktik Schule wurde in den USA Mitte des 19. Jahrhunderts von Palmer gegründet. Die Ausbildung in diesen sogenannten Chiropractic Colleges in den USA ist sehr umfassend und dauert wie das Medizinstudium 6 Jahre.Auch die Kinisiologie wurde von Chiropraktoren in den USA entwickelt.Die Chirotherapie ist Bestandteil der ärztlichen Weiterbildungsordnung in Deutschland. Sie ist eine ärztliche Handgriffstechnik zur Diagnostik und Therapie reversibler Störungen der Bewegungsorgane.
Die Handwerkstechnik der Chiropraktik/Chirotherapie stellt ähnliche Anforderungen an den Arzt wie die Chirurgie. Nur durch langes Üben erlangt man Meisterschaft.
Unklare Indikationsstellung oder fehlerhafte Technik können dem Patienten Schaden zufügen.
Die therapeutischen Handgriffstechniken werden zur Behebung von Funktionsstörungen an der Wirbelsäule, dem Becken und den Extremitäten eingesetzt.
Die sanften Impulstechniken der Chiropraktik (auch in der Osteopathie vorhanden) sind sehr wirkungsvoll und führen schnell zum Ziel – der Wiederherstellung der gesunden Gelenksfunktion.
Jedoch kann in vielen Fällen das alleinige „Einrenken“ wegen der Komplexität des Bewegungssystems nicht die Ursachen der Bewegungsstörung beseitigen, denn dazu ist eine komplexe Analyse des Bewegungssystems erforderlich. (Muskeldysbalancen, Verschleiß der Gelenke und Bandscheiben, angeborene und erworbene Fehlstatik, Fehlbelastungen im Beruf etc.)
Die chirotherapeutische Behandlung
Die Behandlung setzt eine gründliche Untersuchung anhand Manual-medizinischer Techniken und unter Einbeziehung von Röntgen, MRT und weiteren Befunden voraus.
Sie beinhaltet folgendes:
- Überprüfung der Statik, abtasten (Palpation) und Beweglichkeitsprüfung einzelner Wirbelgelenke
- Erhebung des Muskelstatus
- Neurologische Tests
- Vegetative Funktionsdiagnostik
- Röntgenbild- und MRT-Bildanalyse
Nach Stellung der Diagnose wird das weitere Vorgehen individuell festgelegt. Die Manual- medizinische Behandlung (chiropraktische und osteopathische Techniken) ist schmerzfrei.
Mit sanften, gezielten Impulsen (die richtige Richtung ist dabei ausschlaggebend) wird das blockierte Wirbelgelenk freigemacht ( High Velocity Technique)
Bei starker Verspannung werden zunächst mobilisierende, auch osteopathische Techniken eingesetzt, um das Gelenk beweglicher zu machen. Es wird stets das gesamte Bewegungssystem in die Behandlung mit einbezogen.
Störungen und Schiefstand
Funktionsstörungen der Beckengelenke mit Beckenschiefstand können zum Beispiel Kopfschmerzen hervorrufen. Umgekehrt führen Dysfunktionen der Halswirbelgelenke oft auch zu statischer Fehlbelastung am Rücken oder Becken. Die Wirbelsäule kann wegen der engen Nachbarschaft von Gelenken und Nerven vielfältige Symptome produzieren. Daher ist es wichtig nicht nur das Symptom, sondern das gesamte Bewegungssystem samt Muskelfunktionen zu überprüfen und zu behandeln.
Die Behandlung wird durch folgende Maßnahmen, die den Therapieerfolg dauerhaft absichern können, ergänzt:
1. Beratung in Bezug auf Haltung, Arbeitssituation, Schlafposition, mögliche Fehlbelastungen, Sport und Reha Maßnahmen
2. Geeignete individuelle Übungen für zu Hause, Physiotherapie bei Bedarf