Cox-Flexion-Distraction
Cox-Flexion-Distraction ist eine effektive Behandlungsmethode bei Bandscheibenproblemen und Bandscheibenvorfällen. Operationen können häufig dadurch vermieden werden.Die Behandlung wurde in den USA von Dr. James Cox entwickelt und ist von der FDA als effektiv anerkannt. In seinen Seminaren bildete er auch Frau Dr. Pavlat-Meier und Herrn Meier persönlich aus.
Wie wird behandelt?
Der Arzt behandelt den Patienten mit seinen Händen auf einem speziellen Instrument, dem sogenannten Cox-Table. Die sanfte Manipulation bewirkt einen Zug-, Druck-, und Pumpeffekt auf die Zwischenwirbelräume und die Bandscheibe. Dadurch kommt es zur Bruchminderung in der Bandscheibe und zur Entlastung der Nervenstränge. Die Schmerzen lassen nach, da die Beweglichkeit der Wirbelgelenke wiederhergestellt und die Zirkulation im Bereich der Nervenstränge verbessert werden.
Die Cox-Flexion-Distraction Behandlung ermöglicht der Bandscheibe in ihre ursprüngliche Position zurückzufinden, der Wirbelsäule ihre Beweglichkeit zurückzuerlangen, den Muskel zu entspannen und den Bändern und Fascien möglichst mit wenig Narbengewebe auszuheilen.
Eine Studie in den USA, an der 576 Bandscheibenvorfall-Patienten teilnahmen die mit der Cox-Flexion-Distraction Methode behandelt wurden, ergab folgende Behandlungserfolge:
Ausgezeichnet bis Sehr gut | 75% |
Mittelmäßig | 6% |
Schwach | 4% |
Operiert | 3% |
Nach Untersuchung die Behandlung nicht begonnen oder abgebrochen | 11% |
Wie lange wird behandelt?
Bei akuten Bandscheibenvorfällen ist eine regelmäßige Behandlung (täglich bis 3xwöchentlich) über mindestens 3-4 Wochen erforderlich. Nach einmonatiger Behandlung erwarten wir eine mindestens ca. 50 prozentige Besserung der Beschwerden. Bei chronischen Bandscheibenbeschwerden oder anderen Schmerzursachen ergeben sich jedoch individuelle Abweichungen.
Welche Krankheitsbilder können mit der Cox-Flexion-Distraction Methode noch behandelt werden?
Neben Bandscheibenvorfällen und –vorwölbungen sehen wir ausgezeichnete Erfolge bei:
- Spondylolisthesis (=Beschwerden durch Gleitwirbel)
- Facettsyndromen (=schmerzhafte Einengungen der Wirbelgelenke und Gelenksarthrosen)
- Wirbelkörperbrüchen (=Kompressionsfrakturen an der Brust- und Lendenwirbelsäule – auch im akuten Stadium)
- Spinalkanalstenose (Einengungen des Rückenmarkskanal mit schmerzhaften Reizungen der Nervenbahnen
Wie läuft die Behandlung ab?
Der Arzt konzentriert die Behandlung auf das betroffene Rückenareal, um Muskelverkrampfungen zu lösen, den Wirbelkanal zu öffnen und den Nerven mehr Platz zu verschaffen.
Der Schmerz lässt nach, weil der Druck auf die Bandscheibe reduziert wird. Faszien (Muskelhäute) und Muskeln können durch Verletzungen narbig verkleben. Die Cox-Technik verhilft auch dort zu besserer Abheilung.
Informationen für meine Patienten mit Bandscheibenproblemen:
Fachleute sind sich einig darüber, dass in der Regel mindestens 3 Monate für die Ausheilung eines Bandscheibenvorfalles oder Bandscheibenvorwölbung benötigt werden.
Dann erst sind tägliche Aktivitäten wie längeres Sitzen, Heben, Bücken etc. wieder möglich.
Während der ersten 3 Wochen der Behandlung auf dem „Cox-Table“ findet der maximale Heilungseffekt für die verlagerte Bandscheibe statt.
Um die Heilung nicht zu verzögern, sollten Sie folgende Dinge zuhause beachten:
1.Nicht Sitzen!
Sitzen erhöht den Flüssigkeitsdruck im Rückenmarkskanal um das vierfache gegenüber der liegenden Position.
Der Druck auf die Bandscheibe selbst ist bis zu 11x höher im Sitzen als im Liegen. Damit also die Bandscheibe optimal und schnell heilen kann, müssen Sie Sitzen unbedingt vermeiden!
2. Auflegen von abwechselnd heißen und kalten Packungen im Lendenwirbelbereich alle 3-4 Stunden.
Zunächst heiße Auflage (Heizkissen, Wärmflasche) für 10 Minuten, danach Eispackungen für 5 Minuten auflegen, 3x wiederholen, die Behandlungen mit heißer Auflage beenden (d.h. 4x heiß, 3x Eis). Bei Schmerzverstärkung (selten) aufhören und Rücksprache.
3. Stuhlgang
Sie sollten Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang vermeiden. Pressen kann Ihre Beschwerden verschlimmern. Ggf. kann ein Abführmittel verordnet werden.
4. Vitamine A, B und C sowie Mineralstoffe einzunehmen ist sinnvoll. Alkohol, Süßigkeiten, fettes und stopfendes Essen müssen vermieden werden.
Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten! (Stilles Mineralwasser)
5. Der ausstrahlende Schmerz ins Bein ist immer ein Warnsignal des Körpers. Denken Sie daran, alle schmerzverstärkenden Bewegungen und Positionen konsequent zu meiden!
Es entmutigt oft, wenn es nach einer Besserung wieder zu einem Rückfall kommt, gewisse Rückschritte im Heilungsprozess sind aber normal und treten häufiger auf.
Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen und bedenken Sie, dass die Bandscheibe ca. 3 Monate (in der Regel) zur Ausheilung benötigt!
6. Matratze
Es empfiehlt sich eine feste, elastische Schlafunterlage. Ist sie zu weich, so legen Sie ein Brett darunter.
7. Nach der Ausheilung ist eine wirbelsäulengerechte Sitzgelegenheit wichtig.
8. Übungen, die Ihnen in der Praxis gezeigt werden, sollten Sie zuhause regelmäßig und exakt durchführen. Sie unterstützen wesentlich den Heilungsprozess.
9. Arbeitsfähigkeit
Wenn Ihre Beschwerden nicht so stark sind und Ihr Beruf sie nicht verschlimmert, können Sie eventuell nach Rücksprache weiter arbeiten.
Wenn Sie berufsbedingt lange sitzen oder sich häufig bücken müssen, oder wenn Ihre Tätigkeit die Schmerzen verschlimmert, so gibt es keine andere Wahl als mit Ihrer Arbeit bis zur Besserung der Beschwerden auszusetzen.
BANDSCHEIBENVORWÖLBUNG – BANDSCHEIBENVORFALL
Fig.9 zeigt eine gesunde Bandscheibe, Fig. 10 zeigt einen Bandscheibenvorfall d. h. eine Verlagerung der Bandscheibe
Die Bandscheibe ist wie ein Schwamm, der zwei Wirbelkörper auseinander hält. Die Bandscheibe besteht aus einem Faserring, der eine gallertartige Masse umhüllt- den sog. Nucleus pulposus. Der Wirbelkörper balanciert auf dieser weichen Masse und erlaubt so die Wirbelbeweglichkeit.
Verschleiß und Verschmälerung des gallertartigen Materials der Bandscheibe verursacht abnorme Wirbelbewegung und vermehrten Druck auf den Faserring. Das Ein- oder Durchreißen des Faserringes hat die Verlagerung des Gallertkerns zu Folge: es kommt zum Druck auf die entsprechende Nervenwurzel. Daraus resultiert der Rücken- und/oder der ausstrahlende Beinschmerz. (siehe Fig.11)
Der Schmerz kann sich nur im Kreuzbereich manifestieren oder bis zum Fuß ausstrahlen. Manchmal können Taubheits- und Muskelschwäche-gefühle oder auch Lähmungen auftreten.
Die Rückenmuskulatur ist verspannt, oft kann der Patient nur nach einer muskulär fixierten Schiefhaltung aufrecht stehen.
Wie wird die „verrutschte“ Bandscheibe behandelt?
Es hängt zum größten Teil von Ihnen ab, ob es gelingt, die verlagerte Bandscheibe konservativ, d.h. ohne Operation zu heilen.
Unter Fachleuten ist es allgemein akzeptiert bei Bandscheibenvorfällen zunächst konservativ vorzugehen.
Die Gefahr des operativen Vorgehens, das Wissen, dass die Operation zu einer gewissen Instabilität der Wirbelsäule führt, und das eventuelle Misslingen der Operation im Hinblick auf die dauerhafte Beseitigung der Beschwerden- all dies sind anerkannte Argumente, die der konservativen Behandlung den Vorzug geben. Dabei sollte innerhalb von zwei Monaten eine Besserung des Zustandes eintreten.
Fig.13 und 14 zeigen den Effekt der Distraction („Auseinanderziehen“) auf dem Cox-Table.
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Die Bandscheibe verlagert sich zurück in ihre normale Position durch die „Flexion-Distraction-Manipulation“ auf dem Cox-Table. (siehe Fig. 16)